Minimalistische Babyerstausstattung

Die Babyerstausstattung ist eines der Themen, die wahrscheinlich jede Schwangere sehr beschäftigt. Ich habe während der Schwangerschaft unzählige Babyerstausstattungsvideos und Babylisten verschlungen und alles getan, um möglichst gut vorbereitet zu sein, aber nicht zu viel zu haben. Wie ich damals schon geahnt habe, ersetzt allerdings nichts die tatsächliche Erfahrung und es ist einfach unmöglich, alles richtig vorherzusehen. Daher möchte ich sehr gerne die Liste an Dingen mit Euch teilen, die ich für unser Baby gekauft hätte, wenn ich in der Zeit zurückreisen könnte. Wichtig ist natürlich zu wissen, dass jedes Baby und jede Familie andere Dinge braucht, es gibt da glaube ich keine zwei Familien, die exakt dieselben Dinge brauchen.

Unsere Wickelkommode im Schlafzimmer

Fast von dem Moment an, in dem ich das erste Mal den postiven Schwangerschaftstest gesehen habe, habe ich mich im Kopf damit beschäftigt, was wir für unser Baby alles brauchen. In der 13. Schwangerschaftswoche war ich dann das erste Mal auf einem Kinderkleidermarkt und kam freudestrahlend mit den niedlichen kleinen Kleidungstücken nach Hause. Hätte man mir damals erzählt, dass ich von diesen Sachen kaum etwas benutzen würde und auch den Spielebogen, den ich dort für 6 statt 70 Euro neu ergattert hatte, wieder verkaufen würde, hätte ich das nie geglaubt.

Aber ich konnte mir vorher einfach nicht vorstellen, dass Wolle-Seide bzw. Merinowolle wirklich so genial ist, dass man davon nur 3 bis maximal 4 Bodies und Strampler pro Größe braucht. Ich habe das in mehreren Videos und Podcasts gehört (z.B. Hebammensalon, Videos von Marie Johnson) und es ging einfach nicht in meinen Kopf rein. Ich dachte, dass das mit potentiellen Windelunfällen und einem Spuckbaby nie im Leben reichen würde und so alles auch gebraucht einfach viel zu teuer wäre. Turns out, ich habe nun sowohl ein Spuckbaby und wir hatten ein paar Wochen auch mindestens einen Windelunfall täglich (weil ich ewig nicht verstanden hatte, dass ihm die Windeln zu klein geworden waren, obwohl das angegebene Gewicht auf den Windeln noch gepasst hatte), und dennoch haben 3 Merinowollstrampler und 3 Wolle-Seide-Bodies wunderbar ausgereicht. Das liegt vor allem daran, dass sie Sabber und Spucke wie magisch aufsaugen und verschwinden lassen und man sie so nicht nach jedem Spuckeunfall wechseln muss. Und nach Windelexplosionen kann man den Fleck schnell mit Gallseife behandeln und die Teile für eine halbe Stunde im Seideprogramm in die Waschmaschine geben. Danach noch ein paar Stunden liegend trocknen und schon sind sie wieder bereit, getragen zu werden.

Dabei kann man sich natürlich fragen, warum ich freiwillig darauf verzichte, meinem kleinen niedliche Latzhöschen anzuziehen und Abwechslung in der Babykleidung zu haben. Aber es stresst mich einfach unfassbar, diese ganzen Sachen immer wieder zu waschen, zu falten und aufzubewahren. Mit Baumwolle hatten wir nämlich einen enormen Wäscheberg vom Kleinen. Die Wollteile wasche ich in der Regel immer dann, wenn ein Unfalll es erforderlich macht und dann allerspätestens alle 3 Wochen, aber es ist insgesamt einfach so viel weniger.

Nach dieser wollreichen Vorgeschichte, hier meine Liste an Dingen, die ich besorgen würde, wenn ich in der Zeit zurückreisen und nochmals alles neu besorgen könnte. Diese Liste würde natürlich bei jeder Familie und für jedes Baby vollkommen anders aussehen, und das ist auch gut so. Ich fand es aber in der Schwangerschaft super spannend, mich von anderen inspirieren zu lassen.

Das sind zwar alles reine Empfehlungen von dem, was wir nutzen und ich verdiene daran keinen Cent, um rechtlich auf Nummer sicher zu gehen, möchte ich den folgenden Bereich hiermit gerne dennoch als Werbung kennzeichnen.


Kleidung
(Gr. 50 + 56, wir hatten nur 56 und mussten dann direkt nach der Geburt schnell noch Kleidung in 50 besorgen bei 3 kg + 49 cm, hat er noch 5 Wochen getragen)

> Die Teile sind einzeln auch gebraucht deutlich teurer, dafür braucht man aber auch so enorm viel weniger Zeug, dass es sich wieder ausgleicht. Also vielleicht nicht ganz, aber wenn man die Zeit und Nerven, die man mit der Pflege von so viel mehr Wäsche verbringt, einrechnet, lohnt es sich definitiv. Wenn ich diese Liste allerdings als Schwangere gelesen hätte, hätte ich mir nie im Leben geglaubt, dass man so wenig braucht.

  • je 3 x Merinowollanzug von Dilling (gebraucht über Vinted)

  • je 3 x Body aus Wolle-Seide (Sommer) oder Merinowolle (Rest) (gebraucht über Vinted)

  • Langarmschlafsack von Lilano, Wolle-Seide (Sommer), Merinowolle (Rest)

  • ganz viele. am besten gleichartige Söckchen (unser Sohn ist meist barfuß, aber für draußen braucht man sie und verliert sie wie ich Haargummis)

  • Wollfleeceanzug (Lilano)

  • Mützchen für Drinnen

  • Mützchen für Draußen

  • Sonnenhütchen

  • Wolle-Seide-Waschmittel

  • Gallseife


Möbel:

  • Rausfallschutz für’s Bett
    > Unser Beistellbett (60 x 120, damit man es möglichst lange nutzen kann) mit Sproutling-Matratze, durch die man durchatmen kann, waren der größte Fehlkauf meiner Babyerstaustattung. Baby wäre wahrscheinlich sogar drin gelegen, ist aber jedes Mal beim Reinlegen nach dem Stillen aufgewacht. Wie wir schlafen kommt in einem separaten Beitrag.

  • Wickelkommode (Wir haben Hemnes von Ikea)

  • Wickelaufsatz (Puckdaddy)

  • Wärmelampe (Must-Have, auch für Sommerbabies)

  • Wickelauflage
    > ich liebe unsere aus Kork von Clarissakork, plastikfrei, weich und abwischbar; empfehle allerdings eine hellere Farbe, unsere hat die selbe Farbe wie das Kindspech, super unpraktisch

  • Gymnastikball

  • Newbornaufsatz + TrippTrapp

  • Nestchen

  • Nachtlicht
    > Ich fand eine Lampe mit einer roten Birne (zum Beispiel Philipps Hue Colour), die dauerhaft auf einer stark gedimmten Stufe an war, so viel praktischer als ein Nachtlicht, was man jedes Mal erst finden und anmachen muss. Jede Sekunde, die man sich beim nächtlichen Stillen spart, macht das Weiterschlafen leichter. So kann man sich oft am nächsten Morgen nicht daran erinnern und durch rotes Licht wird das Baby auch weniger oder nicht wach)

  • Windeleimer


Unterwegs:

  • Tragen:

    • Unbedingt vorher Trageberatung machen! Wusste ich zwar, hab ich aber warum auch immer nicht gemacht und viel umsonst gekauft.

    • Festes Tragetuch von Didymos (gebraucht kaufen, so ist es schön eingekuschelt)

    • Ring Sling (hätte ich so gerne schon mit Neugeborenem gehabt, absolutes Must-Have)

    • Limas Flex Trage (vor Übernahme durch Stokke, weil die Stoffe vorher die von Didymos waren und wohl besser sind)

    • Regenschirm

    • Mulltücher als Sonnenschutz

    • Regenjacke mit Trageeinsatz oder Regencover (Mamalila)

    • Fleecejacke mit Trageeinsatz (trage aktuell eine in Gr. 46 aus der Schwangerschaft ohne Trageeinsatz)

    • Winterjacke mit Trageeinsatz (Mamalila)

    • Winter: Trageschal

  • Autositz

  • Mit eigenem Auto:

    • Isofix-Station
      - absolutes Must-Have, so viel einfacher als gegurtet

    • Spiegel für den Rücksitz

    • Sonnenschutz für die Scheibe

    • Einschlagdecke für den Sitz
      (Baby mit dicker Winterkleidung in den Sitz setzen ist potentiell lebensgefährlich, weil die Gurte es so schlechter halten können)

    • Wickelaustattung für’s Auto mit Wickelunterlage

    • Adapter für Babyschale auf dem Kinderwagen

      > super praktisch, wenn das Baby eingeschlafen ist

  • Kinderwagen
    > Nice to have, kein Must-have, möglichst kleinmachbar und ggf. mit Mesh am Kopfende, so kann Baby darin Bauchlage üben.


Pflegesachen:

  • Abhaltetöpfchen
    - absolut genial auch in Kombi mit Wegwerfwindeln, dazu mehr in einem separaten Beitrag

  • Wegwerfwindeln in der kleinsten + zweitkleinsten Gr., 1 Packung
    - reicht völlig, man kann dann Nachschub besorgen (lassen), wenn man die Gr. kennt. Empfehle ich auch, wenn man eigentlich plant, Stoffwindeln zu nutzen. Ist so viel leichter mit dem Nabel am Anfang und für uns persönlich haben Stoffwindeln z.B. einfach nicht funktioniert.

  • Babywattepads

  • Becher oder Schüssel für Wasser

  • Mandelöl (ideal mit Pumpspender)

  • Feuchttücher
    - für die eigenen Hände und falls man vergessen hat, das Wasser aufzufüllen, den Po

  • Desinfektionsmittel

  • Dose für Feuchttücher mit Gewicht
    - trocknen nicht ein, viel leichter, nur ein einzelnes rauszuziehen

  • Nasen- & Ohrenreiniger
    - nur für die Nase benutzen, so ein Popel ist für ein Neugeborenes erstaunlich nervig

  • Nagelschere
    - unsere Babynagelschere sieht aus wie eine reguläre, nur mit runder Spitze. Am Anfang war auch die Feile nicht schlecht, aber die war schnell zu schwach. Und die ersten 6 Wochen sollte man ohnehin nichts machen, da fallen die Nägel oft magisch von selbst an der richtigen Stelle ab.

  • Weleda Calendulasalbe (bei gerötetem Po)

  • Pflegesalbe nach Rezeptur von meiner Hebamme Julia Preu (50% Kakaobutter, 25% Olivenöl, 25% Lanolin)
    - für die Halsfalten und zum Vorbeugen von wunden Stellen

  • Wickeltäschchen für Unterwegs (Reisenthel)

  • Einmalwickelunterlagen für eklige Wickelplätze auswärts

  • Desinfektionsmittel im Spray

  • Ganz viele Mulltücher. Kann man nicht zu viele haben.


Stillen

  • Stillberatung
    > Ist zwar kein Gegenstand, aber für mich absolut essenziel. Im Nachhinein hätte ich gerne eine Stillberaterin schon vor der Geburt kontaktiert, sodass sie schon in den Startlöchern steht.

  • Kolostrumsammler
    > Man kann bereits in der Schwangerschaft Kolostrum (sog. goldene Milch) in Kolostrumsammlern (kleine Spritzen oder Silikonbehältnisse) sammeln und einfrieren. Hat uns in den ersten Tagen sehr geholfen.

  • Stillkissen
    > Für mich ein absolutes Schwangerschaftsmusthave, habe es allerdings zum Stillen nur wenige Male verwendet. Stille nämlich am liebsten im Liegen und im Sitzen ohne Stillkissen.

  • Milchpumpe
    > Freihändig, eine reicht erstmal. Super, um einen Milchstau abzuwenden und später mal alleine aus dem Haus gehen zu können.

  • Schnapsgläser zum Zufüttern. Klingt unglaublich, funktioniert aber hervorragend. Die Flasche nimmt unser Sohn nicht an. War ein Tipp von unserer Stillberaterin, die in ihrer Arbeit mit Krankenhaus nur noch mit Bechern zufüttert.

  • Stilleinlagen

    > Braucht man i.d.R. erst einige Wochen nach der Geburt. Fand die aus Stoff so viel besser als die Wegwerfdinger.

  • Still-BHs (Medela)


Hausapotheke

  • Salzlösung (0,9%)

  • Nasenspritze (für Nasenspülungen)

  • Inhaliergerät

  • Fieberthermometer mit flexibler Spitze

  • Nasensauger (z.B. von DM)

  • Engelwurzbalsam (für die Nasenflügel bei Schnupfen)

  • Thymian-Myrthe-Balsam (bei Husten)

  • Schmerzzäpfchen (kriegt man mit der ersten Impfung verschrieben)


Spielzeug

Solange das Baby noch nicht greifen kann (also bis ca. 3-4 Monate) braucht man wirklich gar kein Spielzeug. Das interessiert sie einfach nicht. Man kann also gut erstmal abwarten, was man geschenkt bekommt. Hier mal die Lieblingsspielsachen von meinem Sohn:

  • ab 3 Monaten:

    • Matchstick-Monkey - Zahnungsteil aus Silikon. Empfehlung von unserer Logopädin der Zungenband-OP. Für unseren Kleinen ist es fast ein kleiner Schnullerersatz, darauf rumkauen beruhigt ihn vor allem im Auto sehr (Schnuller spuckt er aus).

    • Skwish von der Manhattan Toy Company - Ball aus Holz mit Gummis und Holzperlen. Kann der Kleine super greifen und liebt er sehr.

    • OBall - Empfehlung von unserer Logopädin für die Zungenbeweglichkeit. Haben auf ihre Empfehlung ein kleines Glöckchen daran befestigt, dadurch vergisst er nicht, dass er ihn in der Hand hat, wenn er ihn nicht sieht. Er versucht durch die Form immer, seine Zunge in die Löcher zu stecken und bewegt so seine Zunge. Macht ihm super viel Spaß.

    • Rassel mit Glöckchen von Eichhorn. Rasselt durch die Glöckchen schön, liebt er sehr.

  • Allgemein:

    • Krabbeldecke (vor allem am Anfang und unterwegs praktisch)

    • Stoffband, um die Dinge am Kinderwagen oder Maxi Cosi zu befestigen

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Mein positiver Hausgeburtsbericht